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Wo gehöre ich hin?

Jahrzehntelang war die Frage nach Heimat eher ein verstaubtes, wenn nicht gar hinterwäldlerisches Thema. Gefragt waren Weltoffenheit und Weltgewandtheit. Manche kommen mit der Unübersichtlichkeit der Gesellschaft nicht zurecht. Doch tiefer liegt die Sehnsucht nach Sicherheit und Verlässlichkeit. Letztlich geht es um das Gefühl, in dieser Welt nicht verloren zu sein.

Wir wollen wissen, wo wir hingehören.

Für manche stellt sich diese Frage nicht, für sie ist klar: „Hier bin ich geboren. Hier bleibe ich. Hier will ich begraben werden. Das ist meine Heimat.“ Für andere stellt sich diese Frage sehr wohl. Es sind vor allem drei Fragen, die uns beschäftigen:

Wo komme ich her?

Dort, wo wir aufgewachsen sind, liegen unsere „Wurzeln“. Wir wurden ungefragt mit dem Leben, wie es dort gelebt wird, vertraut gemacht. Das hat seine Spuren hinterlassen. Viele sind dankbar für das, was ihnen fürs Leben mitgegeben wurde. Doch nicht jedem geht es so. Manche hadern mit ihrer Herkunft oder meinen, etwas verpasst zu haben. Sie fragen: Ist das meine Heimat?

Wo bin ich zu Hause?

Diese Frage stellt sich, wenn wir unseren Ursprungsort verlassen und uns neu orientieren müssen. Werden wir eine neue Heimat finden und uns dort auch zu Hause fühlen? Wir können an einem neuen Ort angekommen sein, aber unsere Seele ist noch nicht wirklich dort. Die neue Umgebung kann zur Heimat werden, wenn wir eine dankbare, positive Einstellung ihr gegenüber einnehmen. Wer sich mit der Bibel vertraut macht, wird entdecken, dass in ihr viel von Umzug die Rede ist. So sagt Gott etwa zu Abram: „Geh aus deinem Vaterland … in ein Land, das ich dir zeigen will.“ Sich von Gott geführt zu wissen, kann  wesentlich dazu beitragen, mit einer neuen Lebenswelt ´vertraut zu werden.

Wo werde ich bleiben?

Mit zunehmendem Alter kann es sein, dass wir die Frage nach der Heimat noch einmal neu stellen. Wir überlegen, wie und wo wir den letzten Abschnitt unseres Lebens verbringen wollen. Vieles spielt eine Rolle: vertraute Umgebung, Familie und  Verwandtschaft, Landschaft und Kultur, nicht zuletzt auch die finanziellen und gesundheitlichen Möglichkeiten. Wir sollten uns rechtzeitig Gedanken machen, um eine kluge Entscheidung treffen zu können.

Zu einer klugen Entscheidung gehört auch die Einsicht, die in einem alten Gebet zum Ausdruck kommt: „Herr, lehre doch mich, dass es ein Ende mit mir haben muss und mein Leben ein Ziel hat und ich davon muss.“ (Die Bibel: Psalm 39,5) Es geht nicht darum, ob der Friedhof vor Ort auch so etwas wie Heimat sein kann. Es geht um die Frage: Wo bleibe ich, wenn ich hier abtreten muss?

Wer sein Leben Jesus Christus anvertraut hat, weiß, wohin es geht. Christen wissen: „Wir haben schon jetzt Bürgerrecht im Himmel.“ Es ist das Wissen um diese zukünftige Heimat, das ihnen Hoffnung gibt. Gott will die Ewigkeit mit uns verbringen und uns ein ewiges Zuhause geben. Wir sollen nicht draußen vor der Tür bleiben und damit leer, einsam und verloren sein. Wir dürfen nach Hause kommen und uns erwartet wissen. Die Entscheidung liegt bei uns.